© Natia Weinmann/ DAV Würzburg

Urlaub oder was? Arbeitseinsatz auf der Vernagthütte

30.09.2024

Natia Weinmann berichtet von ihrem Arbeitseinsatz auf der Vernagthütte von 05. bis 07.08.2024

Was bringt jemanden dazu, den Urlaub mit Schwerst- und Dreckarbeit auf einer Hütte auf über 2700 Meter zu verbringen? Unsere Geschäftsleiterin Natia Weinmann sieht dies fast als eine Pflicht, dennoch war sie ehrenamtlich im Urlaub. 
Bei anderen war die Motivation, dass sie solch einen Arbeitseinsatz schon immer einmal machen wollten, sie als Kind schon auf der Hütte waren oder einfach arbeiten wollen, ohne Verantwortung tragen zu müssen. Für Natia ist es eine andere Welt dort oben, viel geruhsamer, trotz Arbeit, aber alles ohne Hektikt und dem ständigen "Du musst". Dazu bietet das Ötztal, in welchem die Vernagthütte liegt, eine grandiose Landschaft, klare Luft und Ruhe. 

Teamwork makes the dream work

Natia genoss vor allem auch die Teamarbeit und die Geselligkeit in den Pausen und am Abend. Und manche lockte womöglich auch der Flug mit dem Heli zur Hütte. 

"Für mich war es eine absolut lohnenswerte Erfahrung. Handwerklich leider unbegabt, hatte ich eher die Aufgaben als "Trümmerfrau", aber auch das durchaus erfüllend und Teil des Ganzen." 

Es ist unglaublich zu sehen, wie die vielen helfenden Hände innerhalb kürzester Zeit so vieles bewirkt haben. Um das für Außenstehende etwas ersichtlicher zu machen, hat sie eine Bildstrecke mit den Veränderungen innerhalb von drei Tagen fotografiert.

Generell sind Entsorgung und Platz ein großes Problem während des Umbaus - Müll muss per Heli ins Tal, Betten, Material und Lebensmittel müssen in Containern oder anderen Räumen bis zur Wiederherstellung zwischengelagert werden. Und auch Betten für die Bauarbeiter und Helfer werden benötigt. Die Baumaßnahmen kosten viel Zeit und Geduld für alle Beteiligten, insbesondere auch Hüttenwirtin und Personal. Wir hoffen, dass alles weiterhin so gut und reibugnslos vorangeht. 

Hüttenschließung vs. Umweltschutz

Außerdem möchten wir noch ein paar Worte zum Umweltschutz teilen: Grundsätzlich ist die ganze Baustelle nicht förderlich für die Umwelt, aber wenn die Wahl zwischen "Hütte schließen" oder "die behördlichen Auflagen erfüllen" besteht, hält Natia die Entscheidung für richtig, die Auflagen zu erfüllen und die Arbeiten bestmöglich im Sinne der Umwelt durchzuführen. Es werden alle Materialien fein säuberlich getrennt und im Tal ordentlich entsorgt. Nur so können wir die Hütte erhalten und auch späteren Generationen das Hüttenerlebnis in den Bergen ermöglichen.

Für Natia war der Aufenthalt äußerst wichtig, um die Arbeitsweise dort oben, die Einstellung der Menschen dazu, aber auch die Baupläne besser zu verstehen. Mit diesem Wissen fällt es ihr leichter, bei Förderanträgen, CO²-Bilanz und ähnlichen Verwaltungsarbeiten durchzublicken und die ehrenamtlichen Helfer vor Ort diesen Dignen bestmöglich zu entlasten. 

Mein großer Dank geht an unseren Hüttenwart Wolfgang Breunig, der immer die Ruhe und den Überblick behält, an unseren Hüttenreferenten Kurt Markert sowie unsere Instandhaltungsreferenting Simona Stöhr, die alle Auflagen und Pläne im Blick behalten, an Sophie Scheiber und ihr Personal, die uns so hervorragend verköstigen und natürlich an alle ehrenamtlichen Helfer, die uns jetzt und in Zukunft tatkräftig unterstützen! Macht weiter so!

 

Natia Weinmann